Barrierefreie PDF-Dokumente erstellen:

Wie Sie ein barrierefreie PDF-Datei erstellen

Das PDF ist längst zum Standard des Dateien-Austauschs geworden. Formulare, Texte, Bilddateien und Links lassen sich damit systemübergreifend versenden und anzeigen. Dabei wird oft vergessen, das Dokument barrierefrei zu gestalten. Gerade im Netz stoßen Menschen mit Behinderung dann auf Probleme.

 

Warum barrierefrei?
Als sehender Mensch, der außerdem eine Tastatur bedienen kann, stoßen Sie im Internet oder beim Datenaustausch selten auf Barrieren. Darum ist es wichtig, zu verstehen, warum Ihre Dokumente barrierefrei sein sollten, um Ihrem Gegenüber den Zugriff darauf zu ermöglichen. Screenreader, die zum Beispiel blinden Menschen, aber auch Menschen mit beträchtlichen Seheinschränkungen, den Zugang zum Internet und Texten ermöglichen, kommen nicht mit jeder Formatierung zurecht.

 

Enthält das PDF Medieninhalte, kann es für gehörlose oder schwerhörige Menschen zur Blockade werden. Menschen mit Lernbehinderung, aber auch motorischen Beeinträchtigungen müssen ebenfalls in der Erstellung bedacht werden. Nur dann ist ein Miteinander auf Augenhöhe möglich.

 

Das HTML-kompatible PDF
Wichtig für alle unterstützenden Software-Lösungen ist in jedem Fall, dass das PDF-Dokument HTML-kompatibel ist. Die meisten Office-Programme lassen sich auf den HTML-Modus umschalten, um die Bearbeitung zuzulassen. Ab PDF 1.4 lassen sich dadurch nämlich wichtige Tags in die Struktur einarbeiten. Diese Tags legen zum Beispiel Kapitelüberschriften fest, die dann im Inhaltsverzeichnis als Hyperlink dienen.

 

Am einfachsten lässt sich die HTML-Struktur mit den von Adobe angebotenen PDF-Editoren verwirklichen. Natürlich setzt das Barrierefrei machen der Dokumente gewisse digitale Sprachkenntnisse voraus. Die Tags sind XML-ähnlich, aber mit ein wenig HTML-Vorwissen sofort verständlich. Mit dem Verwenden Heading-Elementen, Figure-Tag und Ersatztexten für Grafiken können Sie bereits einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit leisten.

 

Verschiedene Bedürfnisse benötigen verschiedene Lösungen
Das PDF muss zum einen vorlesbar sein. Screenreader wie Jaws, Window-Eyes und Hal setzen HTML-kompatible Dokumente in Sprache um und machen sie für sehbehinderte Menschen zugänglich. Ab Adobe 6 lassen sich die von Ihnen erstellten PDF-Dokumente direkt anhören. So stellen Sie noch beim Bearbeiten sicher, dass Ihre Inhalte korrekt vorgelesen werden. Bild und Ton sollten in einem barrierefreien PDF immer auf der Beschreibungsebene als Text vorliegen.

 

Sollte das, zum Beispiel bei langen Interviewbeiträgen, aufwandstechnisch einmal nicht möglich sein, beschreiben Sie im Alternativtext so genau wie möglich, was auf der eingefügten Datei zu sehen oder zu hören ist. Hörbehinderte Menschen können so lesen, was sie nicht hören können und sehbehinderte Menschen lesen, was sie nicht sehen können. Für motorisch behinderte Menschen sind Kapitelmarken unerlässlich, außerdem sollten Sie sicherstellen, dass nicht mit statischen Bildern gearbeitet wird, so dass sich die Schriftgröße immer an die Bedürfnisse anpassen lässt.